Wer „super Werbung“ schreibt, der sollte super Werbung machen. In diesem Falle: 

super Werbung für EDEKA – mit dem ziemlich souveränen, ja fast schon selbstlosen Ziel, derzeit selbstredend niemanden anzustacheln, dorthin zu fahren, wenn es denn nicht wirklich notwendig ist. 

Denn wie wir alle wissen – und schon nicht mehr hören können – geht es in den letzten Wochen darum, soziale Kontakte auf ein Minimum herunterzufahren. Jaja, Corona hat uns alle fest im Würgegriff. Aber das will ich nur nebenbei erwähnen. Ganz nebenbei. 

Jetzt steht aber trotzdem Ostern vor der Tür, und wenn man nicht gerade ein rücksichtsloser, blutleerer und unsolidarischer Spacko ist, der sich im Zwei-Tages-Rhythmus die Einkaufstaschen vollhamstert und alten, deutlich weniger mobilen Leuten das Klopapier vor der Nase wegschnappt, dann dürfte dieses Fest auch aus kulinarischer Sicht nicht ganz so üppig ausfallen, wie man sich das ursprünglich vielleicht vorgestellt hat. 

Also was tun, HM?

Ein Blick in den Vorratsschrank oder die Speisekammer könnte diese Frage durchaus beantworten. Und auch die klassischen Kühlschrankleichen, die sich meist ganz hinten verstecken, könnten dieser Tage ihr wahres Potential entfalten. 

Kurzum: Die Vorratsschränke, die Eisschränke und auch die Kühlschränke sind vielerorts voll. Oder zumindest:
So voll, als dass sich daraus doch noch etwas Schmackhaftes zaubern lässt.

Bei uns findet man beispielsweise grundsätzlich tiefgefrorene vegane Burgerpatties, haltbaren, pulvrigen Ei-Ersatz, Zucker, Salz und Margarine sowieso – und meistens auch noch irgendwo ein bisschen Mehl. 

Damit wäre die Basis für unser klassisches Burgerrezept geschaffen, das ebenfalls hier auf dem Blög wohnt.

Einzig die Hefe stellte für dieses Rezept ein Problem dar.
Bis mein Mann dieses Hinweisschild in seinem Feed fand:

… und dann noch genau ein Weißbier aus dem Regal hinter der Tür hervorholte, das von einer Grillfeier im letzten Jahr noch übrig geblieben war.

Solltet Ihr also Ähnliches daheim finden, dann wären diese Burgerbunnys, auf die Ihr gleich weiter unten stoßen werdet, vielleicht einen Versuch wert.

Für etwa sechs Personen (oder zwei Schwangere) braucht Ihr:

– eine Ausstechform, die irgendwie an Ostern erinnert. Zum Beispiel, äh, einen Hasen.

– außerdem Wasser (aus der Leitung, klar)

– 450 Gramm Mehl (das kriegt man irgendwie zusammen. Im Zweifel schreddert Ihr ein paar Haferflocken klein)

– 40 Gramm Zucker (oder Rohzucker oder Erythrit oder was Ihr eben noch daheim findet)

– 40 Gramm Butter oder Margarine (egal, der Charakter zählt)

– 2 Eier (oder lange lagerbares Ei-Ersatzpulver ODER Ihr ersetzt diese zwei Eier durch zwei Esslöffel Essig und vier Teelöffel Natron ODER durch vier Esslöffel Leinsamen und sechs Esslöffel Wasser ODER durch zwei Esslöffel Speisestärke und sechs Esslöffel Wasser ODER, ODER, ODER)

– 1 Hefewürfel (oder siehe Aushang weiter oben. Klappt wirklich, haben wir auch gemacht)

– außerdem 1 TL (das sind die kleinen) Salz

– 1 TL (das sind die kleinen) Honig (oder Agavendicksaft oder Reissirup (wie wir) oder Ihr lasst‘s einfach weg)

– und natürlich n bisschen Lebensfreude und das Wissen darum, dass alles wieder gut wird 

 

Wenn Ihr alles das beisammen habt, dann könnte das alles in der coronafreien Version in etwa so hier aussehen (+ ein Ei mehr, aber weil wir von dem nur das Eiweiß brauchten, hatte es sich – so halbnackt – nicht mit aufs Foto getraut.)

Aber wie gesagt: Wir hatten in Wahrheit Selfmade-Hefe und pulvriges Ei. (Und 24/7 zwei Kinder um uns herum hüpfen. Ihr versteht das.)

Okay. Und dann geht’s los.

Wasser erwärmen (lauwarm, nicht mehr als 38 Grad, sonst wird die Hefe musikalisch und geht flöten), Zucker und Hefe dazuschubsen und kurz warten. Alternativ: Das ausführen, was oben auf dem Plakat steht. (Sieht aber nicht schön aus, deswegen gibt’s davon auch kein Foto.)

Die Butter (oder Margarine), ein Ei (oder das, was Ihr nun dafür haltet), der Honig (oder der Agavendicksaft), das Mehl (oder die geschredderten Haferflocken) und der Teelöffel Salz schreien dann alle plötzlich so: „Ey, Alter, was machst Du da? Wir wollen auch!“ – und deswegen kippt Ihr alles das einfach mit dazu. Seid bloß kein Unmensch.

Hah. Und schon habt Ihr den Teig fertig, der sich am wohlsten fühlt, wenn Ihr ihm eine sanfte Massage in Form von Knetbewegungen verpasst, bis er Euch so richtig schön zufrieden anblickt.

So. Und wenn irgendjemand auf der Welt die Wünsche dieses Teigklumpens besser lesen kann als irgendwer sonst, dann sind es wir Mütter. Ich meine: Wer von uns sehnt sich nicht auch mal nach dreißig Minuten Ruhe am Tag?

Also, gebt ihm diese Zeit. Deckt ihn zu und stellt ihn ins Bad oder wo auch immer sonst es bei Euch daheim besonders warm und kuschelig zugeht.

Nach einer halben Stunde hat er sich im wahrsten Sinne des Wortes gehen lassen und strahlt Euch glücklich und mit dicken Pausbacken an.

Nehmt ihn behutsam aus dem (Oster)körbchen, drückt ihn noch mal fest, bepudert Euren Küchentisch oder die Arbeitsplatte in der Küche mit Mehl (oder legt einfach eine Frischhaltefolie obendrauf, damit nichts anklebt) und haltet inne:

Ist das Leben nicht schön?

Dann rollt Ihr den Teig vorbildlich und stecht respektvoll Förmchen aus, bis alles aufgebraucht ist.

Habt Ihr das gemacht, legt Ihr Eure Figuren am besten direkt auf das Backblech, das Ihr vorher NATÜRLICH mit Backpapier oder einer Dauerbackfolie ausgelegt habt – denn wir haben nicht vor, den Teig noch mal anzufassen, ehe daraus nicht ein paar sackleckere Burgerbunnys geworden sind. Wer hat und will, der kann ein bisschen Eiweiß mit Wasser vermischen, aufpinseln und sich später über den Glanz freuen. Wer nicht – wie wir – hat eben Pech gehabt, aber das tut dem Geschmack ganz sicher keinen Abbruch.

Noch mal dreißig Minuten ruhen lassen und in der Zwischenzeit alles aufschneiden, was auf einen Burger passen könnte.

Burger kommen auch wunderbar ohne Käse aus, im Zweifel sogar ohne Salat – und ohne saure Gurken sowieso. Schmecken trotzdem, aber Ihr könnt ja mal schauen, was Euch von ganz hinten im Kühlschrank noch anlacht.

Vielleicht findet Ihr noch irgendwo ’ne Zwiebel (schmeckt auch noch, wenn sie bereits Triebe hat – nur gammeln sollte sie nicht.)

Außerdem gibt’s in jedem Kühlschrank diverse Kühlschrankleichen wie Burgersoße, Ketchup und Senf.
Riecht’s noch nicht nach Teppichvorleger und sieht’s auch noch nicht so aus, als würde es gleich losrennen, kann man sie meistens auch noch unbedenklich verzehren. 

Burgerpatties auftauen lassen oder aus dem Kühlschrank nehmen, mit der gleichen Form ausstechen und braten.

Burgerbunnys derweil ab in den Ofen schieben.

Je nach Größe der Formen auf Sicht (das heißt, Ihr müsst das selbst im Auge behalten) circa 8-10 Minuten bei um die 170 Grad backen. (Mittlere Schiene hat eh niemand von uns.)

Dann rausholen, belegen, genießen und gleich übermorgen nochmal machen!

Ist doch gar nicht so schlimm, das Osterfest dieses Jahr, ne?