Seit ungefähr zwölf Jahren lebe ich jetzt vegetarisch, Minne seit seiner Geburt.
Das Böhnchen steckt noch alles in seinen Mund, was halbwegs greif- und erreichbar, unabhängig davon, ob dies in unserem Verständnis auch „genießbar“ ist, wird aber hoffentlich den gleichen Weg einschlagen wie sein großer Bruder.
Und der Minnenmacher ist das, was man gemeinhin wohl als „Flexitarier“ bezeichnet: er isst sehr gern vegetarisch, sagt aber auch zu einem guten Burger nicht Nein.
Immer wieder werde ich gefragt, warum wir (das meint: Minne und ich) weder Fisch noch Fleisch essen.
Und wie Minne all den Haribo-Gummibärchen und Wiener Würstchen auf Kindergeburtstagen widerstehen kann und wie wir das im Kindergarten handhaben und überhaupt: wie das so funktioniert, wenn der Papa doch überhaupt nicht „in unserem Team“ is(s)t. …
Vorweg sei kurz angemerkt: ich weiß, konsequenter wäre es, vegan zu leben, das Lederlenkrad aus meinem Auto auszubauen und Böhnchens altes Schaffell, das vor ihm schon unzählige andere Kinder warm gebettet hat, wegzuschmeißen oder wenigstens an jemanden weiterzugeben, dessen Gewissen deswegen reiner ist als meines.
Aber lasst uns für dieses Mal dabei bleiben, dass ich Euch erzähle, wie es so kam, dass es so kam, dass wir keine Tiere essen.
Weil: dass ich Vegetarierin wurde war ehrlicherweise gar nicht mein Plan. Ganz im Gegenteil.
So mit 16, 17, 18 Jahren habe ich diesen ganzen Schlag Mensch mehr oder weniger belächelt und sie für olle, spaßbefreite Hippies ohne Sex und ohne Auto gehalten.
Wissen ja gar nicht, was ihnen entgeht, habe ich gedacht.
Schmeckt doch gut, habe ich gedacht.
Und die denken, die retten die Welt mit so einem Miniaufstand.
Ihr ollen, spaßbefreiten Hippies ohne Sex und ohne Auto, habe ich gedacht.
Lächerlich.
Und dann, eines Tages – ich war gerade inmitten eines mehrmonatigen Praktikums und saß in Zuge dessen vor dem Schreibtisch – bekam ich eine Email von irgendwem aus der Firma, der ausnahmsweise mal nicht nach einem Nokia-Ladekabel fragte.
Ich weiß gar nicht mehr, wer das war. Und ich meine auch, die Mail sei gänzlich ohne Text ausgekommen. Aber ein Link war drin, hin zu Youtube. Aber nur mit Anmeldung, weil „erst ab 18“.
Das klang spannend. Spannender zumindest als mein Praktikum. Und der Titel des Videos las sich sinngemäß so ähnlich wie „Muss das denn sein?“ – und weil dieser Titel vieles vermuten ließ, meldete ich mich an, setzte meine Kopfhörer auf, drückte auf Play und lehnte mich zurück, bereit, mich im tristen Praktikantenalltag entertainen zu lassen.
Und nach acht Minuten saß ich da und habe geheult wie ein Schlosshund.
Tierversuche, Tiertransporte, Tierschlachtungen. Es war nicht mehr als ein Zusammenschnitt von all diesem, acht Minuten lang, hinterlegt mit klassischer Musik. Ich hab die Bilder noch heute vor Augen.
Ich meine: klar wusste ich, dass es sowas gibt. Jeder weiß das, wir leben ja nicht hinter’m Mond.
Tierversuche, ja, irgendwas mit Ratten und Cremes oder so. Fanden vielleicht vor Jahren mal statt, dachte ich, aber doch heute nicht mehr.
Tiertransporter hatte ich irgendwann auf der Autobahn mal gesehen. Einen vielleicht, oder zwei. Aber an der nächsten Raststätte auch schnell wieder vergessen.
Und mei: dass Tiere erschossen werden oder sonstwie erledigt (weiter habe ich mich nicht zu denken getraut), damit sie nicht zappelnd auf meinem Teller liegen, das war mir auch bewusst. Also, so halb zumindest. Pizza ist fertig!
Die Welt hat eben auch unschöne Seiten, das ist ja nicht neu.
Aber dass mein Verdrängungsmechanismus die letzten sechzehn, siebzehn, achtzehn Jahre lang so gut funktionierte, das hatte ich nicht gedacht. Und dass es so schlimm zugeht, das hatte ich mir einfach nicht vorstellen können. Das wusste ich nicht.
Ich wusste das nicht, wieso wusste ich das nicht?, habe ich immer wieder mantraartig vor mich hin gebetet und bin eine rauchen gegangen.
Und dann fühlte ich mich schuldig.
Und ich war ich sauer.
Erst auf meine Eltern, weil sie mir nie die Kehrseite der Medaille gezeigt hatten und das doch ihre Pflicht gewesen wäre. Aber woher hätten sie es wissen sollen?
Und dann – Minuten später – auf mich selbst, weil ich nämlich nie auf die Idee kam, von alleine zu hinterfragen, was ich da eigentlich immer konsumiere. Bin doch alt genug, schoss es mir vorwurfsvoll durch den Kopf.
Maßlos und hirnlos, habe ich dann gedacht.
Hauptsache, es schmeckt.
Und dann rennt man ins Fitnessstudio, um den Burger wieder von den Hüften zu kriegen. Ehrlich?
Hier, ich, gestern erst.
Und dann versuchte ich mich zu trösten:
Meine Katze! Wie schön, dass es ihr so viel besser geht als den armen Schweinen dieser Welt.
Ich ess‘ sie ja nicht, ich streichel sie. Sie darf mit ins Bett, sogar auf der Küchenzeile rumlaufen, und niemand tut ihr etwas zuleide.
Aber… Warum esse ich das arme Schwein, das Rind, das Huhn – und meine Katze nicht?
Ich meine: ich liebe Tiere. Schafe, Kühe, Schweine, Pferde. Ich sehe sie nicht besonders oft, aber wenn, dann mag ich sie.
Andererseits: alle anderen um mich herum haben das auch immer so gemacht. Jeder hat Fleisch gegessen, immer, und niemandem ist daran etwas Schlechtes aufgefallen.
Leckere Hühnerbrust aus dem Ofen oder Hackbällchen, Burger von Mäcces, die Hotdogs bei Ikea und wer hätte nicht Appetit auf Spaghetti Bolognese?
Und gleichzeitig bezeichneten sich eigentlich alle meine sozialen Kontakte als tierlieb.
Ich mich ja auch, sowieso.
Und wenn man mal über die Profile der einschlägigen Datingportale klickt, dann muss es von diesen tierlieben Menschen ja noch viel, viel mehr geben – auch wenn sie dann laut eBay Kleinanzeigen alle in tierlosen Nichtraucherhaushalten wohnen, aber das wäre jetzt ein anderes Thema.
Jedenfalls: Katze streicheln, Schwein essen – das stand in meiner Welt nie in einem Widerspruch.
Bis zu eben diesem Tag.
Und wenn man als tierlieber Mensch zum Metzger geht oder bei Aldi das Kilo Hackfleisch für 1,99 Euro kauft, dann schaut einen ja auch niemand so an, als täte man etwas Verbotenes.
Wir reden schließlich nur vom Mittagessen, nicht von einem Hardcoreporno.
Nur: wenn man sich mal ein bisschen mit dieser Thematik beschäftigt (wie werden die Tiere denn genau getötet? Wie werden sie vorher gehalten? Ist das artgerecht? Wie gerecht ist denn „artgerecht“ eigentlich? Wer bestimmt das? Sehe ich das auch so?), dann muss man wohl oder übel feststellen, dass es keinen rationalen und erst recht keinen emotionalen Grund gibt, einen Unterschied zu machen zwischen der geliebten Hauskatze und einem Schwein, das ja nun mal nichts dafür kann, einem zu Lebzeiten nicht persönlich über den Weg gelaufen zu sein.
Weil, zumindest bei mir ist es so: hätte ich die Gelegenheit gehabt, ein Schwein zu streicheln – dann hätte ich es auch nicht essen können. Geschweige denn selbst töten, zerschneiden, ausnehmen.
Die Gelegenheit hatte ich aber nicht, also war das Essen kein Problem.
Nur: ist es bei genauerer Betrachtung nicht genau so falsch? Die Tatsache, dass man es getötet und ausgenommen und kleingemacht hat, verschwindet ja nicht einfach, nur weil ich es nicht kannte. Das ist alles passiert, man sieht es nur nicht.
Für mich stand also relativ schnell fest, dass ich mit dieser Doppelmoral – denn nichts anderes ist es ja – nicht länger leben mag.
Und ich möchte mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen, zu sagen: eigentlich wissen wir alle, dass es nicht richtig ist.
Denn Mord ist Mord und dafür braucht es Gewalt. Und Gewalt – das wissen wir auch alle – ist nichts Schönes. Denn wer will schon selbst, dass ihm Gewalt angetan wird? Und ich denke, nur eine Minderheit steht darauf, selbst jemand anderem Gewalt anzutun.
Was passiert ist aber, dass uns diese Empathie in Hinblick auf die Ernährung von Kindesbeinen an aberzogen wird: „Iss doch mal Dei Würscht’l!“, habe ich letzten Sommer noch eine neureiche Münchnerin zu ihrem etwas pummligen Sohn am Nachbarstisch im Biergarten sagen hören.
Aye, woher soll denn der Sohn auch wissen, was im Würscht’l drin is? Ein Würtschl is’ ein Würscht’l und kein zerhackstückelter, mit allerlei Pampe wieder zusammengesetzer, von ausgewaschenem Darm überstüplter, sich zersetzender Kadaver. Lecker Würschtl‘, über mehr wird nicht nachgedacht.
Ich denke auch, es hat einen triftigen Grund, weswegen man tote Tiere im Supermarkt nicht mehr als solche erkennen kann.
Den Anfang machen „Bärchenwurst“ und Dinosaurier-Nuggets für kleine Kinder. ihr wisst ja: wenn Du es nicht gesehen hast, dann ist es auch nicht passiert.
Und ein Wienerle ist ein Wienerle und ich würde meine linke Pobacke darauf verwetten, dass sich noch nicht einmal die Hälfte der Konsumenten überhaupt im Klaren darüber ist, in welches Tierbein genau sie jetzt eigentlich beißen. Wienerle halt. Aber ein Wienerle hat eben doch eine deutlich andere Produktionskette hinter sich gebracht als ein Glas Schwartau Marmelade.
Na, und so kam es jedenfalls, dass ich für mich selbst beschlossen habe, sowas nicht mehr zu supporten.
Klar verrecken deswegen noch immer elendig viele Hühner in Mastbetrieben, weil die dicken Mädchen nach dem Sport eben gerne Ceasar’s Chicken Salad mit überzüchteter Hühnerbrust essen wollen und die Schweine werden trotzdem abgeschlachtet, denen helfe ich damit sicher nicht.
Und L’Oréal wird weiterhin an Hasen testen, auch wenn ich Balea kaufe. Und wenn ich Bio-Eier aufs Kassenband lege für das Doppelte und die Dame hinter mir fünf Päckchen von Damals-Käfig-jetzt-Freilandhaltung, dann, ja, kann man sich natürlich darüber streiten, inwieweit mein Vorgehen sinnvoll sein mag.
Nur, es ist so: wenn ich abends im Bett liege, dann weiß ich: ich bin nicht mehr Schuld an all dem, ich mache da nicht mehr mit, diese Tiere erleiden die schlimmsten Qualen nicht meinetwegen.
Und als Minne auf die Welt kam, da war von Anfang an klar wie wir es handhaben würden. Zu dieser Zeit gab es keine große Auswahl an vegetarischen Babygläschen und besonders meine Eltern waren von meiner Überzeugung, das Kind vegetarisch groß zu ziehen, anfangs wenig begeistert.
Beide sind auch bis heute keine Vegetarier, leider, aber meine Mutter nahm es irgendwann sportlich und wo auch immer sie war und eine neue Sorte vegetarische Babygläschen entdeckte, brachte sie sie mir mit. (2011 war das tatsächlich noch bei weitem nicht so verbreitet wie heute und das Kind in einem Joolz durch die Gegend zu fahren war auch etwas ganz Besonderes.)
Mein Gedankengang war: ich kann meinem Kind einfach nichts geben, von dem ich selbst glaube, dass es Gift ist.
Denn die Angst der Tiere vor dem Tod, die Gewalt, die man jedem Lebewesen antun muss, um es umzubringen – all das isst man mit. Das klingt vielleicht ein bisschen esoterisch, aber es ist so.
Und man fühlt sich schlecht danach (Stichwort: Schnitzelstarre), auch wenn das sicherlich kein sonderbar präsentes Gefühl ist.
Mit Minne und seiner vegetarischen Erziehung verhält es sich demnach ähnlich wie mit dem Jungen am Münchner Nachbarstisch – nur eben andersherum.
Man bringt es ihnen bei, wie man ihnen beibringt, keine Zigarettenstummel auf dem Spielplatzboden aufzusammeln.
Das Würtschl’ war von Anfang an bäh! und nein-nein! und beim Angucken der ersten Bauernhof-Bilderbücher – zu dieser Zeit konnte er noch nicht mal sprechen – habe ich ihm erklärt, dass es Menschen gibt, die das Oink-Oink essen oder die Muuuh! Und dass wir das nicht tun, weil:
Tiere sind unsere Freunde. Und seine Freunde isst man nicht.
Und die Jahre vergingen und viele Gelegenheiten kamen und interessanterweise gab es tatsächlich keinen einzigen Moment, in dem Minne mit dieser Einstellung ein Problem gehabt hätte. Es ist eben Erziehung. Und Erziehung ist ein bisschen wie Religion und bis man in die Pubertät kommt wahrscheinlich auch erst mal nichts, das man infrage stellt. Ich meine: hätten mich meine Eltern nach dem Koran erzogen, wäre ich heute Muslimin, oder?
Aber bevor das hier jetzt noch länger wird und ich mich in Grund und Boden schreibe, kürze ich es an dieser Stelle mal etwas ab. (Ihr seht, dieses Thema ist abendfüllend.)
Meine schlichte Erkenntnis am Ende war: nur, weil alle das schon immer und überall um mich herum gemacht haben, heißt das nicht, dass es richtig ist. Und auch nach zwölf Jahren kann ich sagen: das Einzige, was ich bereue ist, dass ich es nicht früher hinterfragt und entsprechend geändert habe.
Es ist so ein bisschen wie mit der eben aufgehängten Jacke, die von der Garderobe fällt. Oder dem Kaugummipapier, das neben dem Mülleimer gelandet ist: wenn man darum weiß, dann kann man natürlich weiterlaufen und so tun, als hätte man es nicht gesehen.
Aber fairer wäre es, sich die Mühe zu machen und sich zu bücken.
Einfach, damit man kein Arschloch ist. Damit man Haltung beweist vor sich selbst.
(Und nebenbei bemerkt bekommt man davon auch noch einen relativ knackigen Hintern, bessere Laune und bessere Haut.)
Vegetarische Rezepte findet Ihr unter der Rubrik „Danke, schmeckt so“
Supergut! Es hinterfragen wirklich viel zu wenige Leute all den Scheiß! Und solche Bilder bekommt man nie mehr aus dem Kopf… mein schlimmstes ist die koschere Schlachtung einer Kuh – echt fies! Nur fehlt es trotzdem noch vielen, diese Bilder mit dem panierten Schnitzel aufm Teller in Verbindung zu bringen :/
Erzähl doch bei Gelegenheit gern mal wieso ihr euch nicht vegan ernährt (bei mir ist es einfach nur fehlende Disziplin und das Wissen, dass es einen weiteren langen Rattenschwanz hat…)
Viele Grüße und Pommes an die Macht!
Hey Maria!
Soll ich Dir was sagen? Genau das ist es bei mir auch: fehlende Disziplin. Und vielleicht doch ein ganz guter Verdrängungsmechanismus. Daran muss ich unbedingt arbeiten. :/
– Ketchup dazu und liebe Grüße!
Ich finde, man muss nicht gleich vegan leben, eine vegane Ernährung ist doch „ein guter Anfang“. Es gibt kein richtig oder falsch, kein ganz oder gar nicht. Wenn man denkt „nur“ vegane Ernährung ist inkonsequent, weil man nicht gleich komplett vegan lebt, ist eine vegetarische Ernährung theoretisch auch inkonsequent, weil man sich nicht vegan ernährt. Wisst ihr was ich meine? Jeder Schritt, ist er noch so klein, ist doch ein Schritt in die richtige Richtung
Unheimlich toller Beitrag! Konnte mich mit jedem Satz identifizieren, wenngleich ich leider 30 Jahre gebraucht habe für diese Erkenntnis.
Ich hoffe du kannst viele deiner Follower damit erreichen !
Danke, Sabine! Und wenn es nur einer ist, der aufgrund dessen seine Ernährungsphilosophie hinterfragt, dann ist damit auch schon etwas gewonnen. 🙂 <3
Da hast du wirklich die perfekten Worte gefunden!
Man könnte natürlich eine Doktorarbeit zu dem Thema schreiben und mit zehntausend Quellen die Argumente unterstreichen, aaaaber:
Dieser Text ist schnell gelesen und fasst alles zusammen, was auch mich seit meinem 15. Lebensjahr überzeugt, mich vegetarisch zu ernähren. Den Link werde ich mir direkt abspeichern, falls mal wieder jemand fragen sollte, warum ich denn nicht das Würschtl essen will…
Danke, Maike! <3
Toller Artikel 👍👍👍 und auch ich kann sagen würde ich immer wieder genauso machen. Aber einfach viel früher.
Hands up, Nicole! <3
moin moin, also wir (Vater, Mutter, Kind) halten es dann eher wie der Minnemacher. hin und wieder erlauben wir uns ein ‚fairtrade-Stück-Fleisch/Huhn/Fisch‘ , denn zum Glück gibt es ja keine Vegetarier-Polizei 😉 aber eigentlich wären wir lieber ‚echte‘ Vegetarier und sind auf einem guten Weg … als die Tochter meiner Freundin mit fünf Jahren begriffen hat, dass ihre Leberwurst in echt ein totes Tier ist, hat sie von der Sekunde an kein Fleisch gegessen . und das, obwohl der Rest der vierköpfigen Familie weiterhin Allesfresser ist/sind … Sie ist mein großes Vorbild!
Das klingt nach einem guten Weg, Michaela! Ungefähr genau so versuche ich mich am Veganertum. 🙂
Herzliche Grüße!
Hi ich bin als ich 5 Jahre alt war Vegetarier geworden. Meine Kinder sind seit Geburt an Vegetarier. Und die haben überhaupt kein Problem damit. Es gibt ja auch Veggi Würstchen und Gummibärchen ohne Gelatine.
Als ich 16 war, ist mir das dann ungefähr ähnlich klar geworden wie dir. Das ist nun 11 Jahre her und ich bereue nichts. Genau wie du sagst, ich liege zumindest abends im Bett und kann mir nicht vorwerfen, dass wegen mir Tiere sterben. Meine Mama isst mittlerweile auch zu 80% vegetarisch. Auch wenn es nicht komplett ist, finde ich es schön andere zu inspirieren. Mein Freund ist auch wie der Mannesmann 🙂 zuhause vegetarisch, aber im Restaurant auch gerne mal ein Burger etc.
Bei uns stehen Kinder zwar noch nicht auf dem Plan, aber ich finde eure Herangehensweise gut und hin da ganz deiner Meinung. Es ist alles Erziehungssache und auch Gewohnheit. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier
Hey Corinna! Wie schön, dass Du in meinem Boot sitzt. :*** Danke Dir dafür!
Liebe Tessa, Tiere sterben nicht wegen dir. Doch leiden sie weiterhin. Denn wenn man ehrlich zu sich und der Welt ist, dann ist nur der mit reinem Gewissen, der vegan lebt. Frei von Ausbeutung. Unser Eier-, Milch- und Käsekonsum lässt die Tiere in meinen Augen weitaus mehr leiden. Massenzucht, egal ob für Fleisch, Eier oder Milchprodukte ist grausam! Dein Text gefällt mir sehr, doch leider scheint es als würdest du Veganismus etwas belächeln. Ein altes Schafffell tut wohl niemandem mehr weh … doch das führt jetzt hier zu weit. Vielleicht braucht es irgendwann nochmal ein Video.
Liebste Grüße,
Stella die auch viel zu lange blind durch die Welt ging
Hey Stella!
Du hast vollkommen recht: die einzig richtige Konsequenz wäre, vegan zu leben, da bin ich voll bei Dir.
Tatsächlich trinke ich weder Milch, noch Essig Joghurts Quark. Aber ab und an eine Scheibe Butterkäse oder eben Butter – ja – darauf verzichte ich derzeit noch nicht. Obwohl ich weiß, dass es eben das einzig Richtige wäre.
Allerdings: nichts lag mir ferner, als Veganer zu belächeln – ganz im Gegenteil. Vielleicht wollte ich damit viel mehr mein eigenes Gewissen beruhigen…
Danke für Deinen Beitrag! <3
Hast du mal Alsan probiert? Ich finde, man schmeckt eigentlich keinen großen Unterschied zu Butter. Da fällt das verzichten extrem leicht und ist ein Schritt in die richtige Richtung 🙂
Solange man nicht vegan lebt, ist man aber eben weiterhin ein „Arschloch“, um mal bei Deinen Worten zu bleiben. Denn auch als Vegetarier tut man den Tieren mehr als genug Leid an. Vegan zu leben benötigt dann eben doch etwas mehr Disziplin, als einfach nur auf die Buletten zu verzichten. Und irgendwie fällt es mir dadurch schwer, Dir Deine Argumentation abzunehmen, die Du ja dadurch ad absurdum führst, dass Dir klar ist, dass nur ein veganes Leben Tierleid verhindert. Irgendwie unglaubhaft, weißte? Und ich will jetzt Deine schwingende Moralkeule gar nicht zurück gegen Deinen eigenen Schädel hauen, weil Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken, ist sicherlich nicht falsch. Aber die eigenen Prinzipien zu überdenken, tut ja auch nicht weh. Liebe Grüße!
Danke, Tessa! Viele liebe Grüße! Meike
(Hattest du eathlings gesehen? Das war mein endgültiger Sprung ins Veganertum nach 20 Jahren Vegetariertum, der Rest der Familie lebt, mal abgesehen von Aufenthalten der Kinder bei Oma und Opa, vegetarisch)
Erst einmal -toll geschrieben!
Ich habe mich immer geweigert mich mit dem Thema auseinander zu setzen. Mir war das zu ‚eklig‘.
Ich war noch nie jemand der gerne oder viel Fleisch gegessen hat(Fisch schon gar nicht), aber jetzt nach deinem Beitrag bin ich so motiviert mich und auch meine kleine Maus Vegetarisch zu ernähren.
Es ist falsch weg zu gucken und es kostet nicht viel Zeit sich damit auseinander zu setzen.
Dankeschön!
Erwischt,So wahr diese Doppelmoral und ein ganz toller Text. Der mich sogar (ma wieder) motiviert auf das Essen meiner Freunde zu verzichten.
Das ist ein wirklich toller Text. Der mich gerade sehr berührt hat. Ich esse Fleisch und Fisch, schon immer. Aber du hast mich, gerade mit deinen ersten Zeilen, total abgeholt. Und ich werde mich , glaube, jetzt noch länger mit diesen zeilen auseinander setzen…. mal sehen wohin mich das führt. Ich danke dir.
Ich mag deine Art zu schreiben einfach soooo gern. Alles auf dem Punkt. Und Recht hast du. Hoffentlich lesen es Viele Viele!
<3
Danke, Michi! 😚😚😚♥️
Ich durchstöber gerade deinen Blog und musste den Artikel einfach ein zweites Mal lesen, obwohl ich ihn schon bei Veröffentlichung gelesen hab.
Und auch wenn es kritische Stimmen dazu gibt und, ja natürlich, es konsequenter wäre sich völlig vegan zu ernähren, erklärst du (in meinen augen) völlig verständlich warum das bei dir (noch) nicht der fall ist. und ich finde es im übrigen toll wie du das minne erklärst und wie er das annimmt. er kennt es eben schon immer so. alles völlig normal. 🙂 (ich denke gerne an deinen post zurück als er sich weigerte fleischtomaten bei oma zu essen, weil fleisch ist fleisch und da konntet ihr noch so überzeugend sein dass die dinger eben einfach so heißen 😆)
jedenfalls, auch wenn ich auch oft denke ganz konsequent ist eben nur vegan, finde ich jeden der einen schritt in diese richtung macht und der erkennt was hier falsch läuft, super. und jeden der dann darüber spricht und somit auch anderen die augen öffnet sowieso.
danke tessa 🙂
Ganz toller Beitrag 🙂
Genau meine Gedanken….Konsequent vegetarisch bin ich tatsächlich erst seit ca 1.5 Jahren…Und der kleine zieht ziemlich gut mit. Wenn auch meine Eltern alles für Schwachsinn halten und nir ab und an versucht haben mich davon abzubringen. Inzwischen hat meine Mutter es akzeptiert und Kocht mir auch extra 🙂