Stelle mir gerade vor, wie ich in zehn, fünfzehn Jahren mit Minnes neuer Flamme in der Küche stehe und Tee trinke, weil er noch nicht zu Hause ist und viel lieber mit seinen Kumpels abhängt. Er liebt die große Freiheit.

Und dann werde ich erzählen, wie man ihn am besten zu nehmen hat, was er gerne isst und ich werde sagen, dass er seine Freiräume braucht, und Tipps geben, wie man ihn vielleicht doch erobern kann.

Aber er braucht eben auch seine Freiheit.

Und wenn die Beziehung dann in die Brüche geht und die Freundin oder der Freund vor Liebeskummer heulend an der Tür klingelt, dann werde ich wieder Tee aufsetzen und zuhören, und innerlich werde ich stolz und froh darüber sein, dass es mein Sohn ist, der solche Gefühle in anderen Menschen hervorrufen kann.

Und ich werde meinen Kopf zur Seite legen und sagen, ja, so ist er, mein Sohn.

Er liebt eben nichts mehr als seine Freiheit.

Die große Freiheit.