„Kartoffelkonfekt an Kunterbunt“ bedeutet nichts anders als:
In der Pfanne geschwenkte, äußerst delikate Gnocchi mit allem, was Leute, die keine Pilze oder Auberginen mögen, gerne stattdessen essen würden.

Für drei gute Portionen (oder eine Schwangere) braucht Ihr:

– eine Packung Gnocchi (je nach Hersteller gefüllt mit 500 bis 600 Gramm, wir nehmen’s damit nicht so genau)
– zwei große Möhren (oder so viele kleine, bis sie der Menge von etwa zwei großen entsprechen)
– eine Birne oder einen Apfel, was eben noch so da ist
– eine glänzende Paprika (fürs gute Gewissen)
– eine Zwiebel (rot oder weiß, aber denkt beim Aufschneiden an eine Schwimmbrille!)
– eine Männerhandvoll Sonnenblumenkerne
– bisschen Schnittauch, bisschen Petersilie (stresst Euch nicht, kann auch TK sein)
– und die üblichen Verdächtigen: Salz, Pfeffer, Zucker, Butter oder Öl

Wenn Ihr alles das beisammen habt, dann müsste Eure Küchenzeile ungefähr so hier aussehen:

Kleiner Scherz am Rande, aber im Prinzip isses so.

Okay. Kann’s losgehen? Überreicht irgendwem, der gerade in greifbarer Nähe ist, ein Messer und sorgt dafür, dass er oder sie alles in mundgerechte Stücke schneidet. Bis auf die Gnocchi und die Sonnenblumenkerne, denn die heben wir uns für gleich auf. Wenn Kinder mitessen, sprecht auf gar keinen Fall über die Zwiebel in diesem Gericht und auch nicht über die Birne – das sorgt nur für Verwirrung!

Schnittlauch sieht gut aus in Röllchen, Petersilie irgendwie auch.

Gut. Und jetzt habt Ihr in etwa das hier gezaubert:

Alles klein macht der Mai.

Stimmt Euch mental schon mal ein bisschen auf Weihnachtsmarktatmosphäre ein, denn die Sonnenblumenkerne duften MOAHlecker und genau nach dieser, wenn man sie karamellisiert. Karamellisieren bedeutet, dass sie ein Verhältnis eingehen mit heißer Butter in einer heißen Pfanne, und eben diese Liaison getoppt wird von einem Esslöffel voll Zucker.

Euer Bauch sagt Euch, wann sie goldrichtig sind. Kleiner Tipp: lange dauert sowas nicht und Ihr solltet diesen kulinarischen Schachzug nicht auslassen, denn er ist wichtiger als er sich liest.

Sonnenblumenkerne aus der Pfanne schubsen und nebenan parken. Gnocchi nach Packungsanleitung kurz ins siedende Wasser schmeißen.
Noch mal etwas Butter in die Pfanne hauen, zerfließen lassen und den Möhren den Vortritt geben: Vier Minuten mit ordentlich Dampf machen aus den vormals kühlschrankharten Scheibchen sehr appetitlich anzusehende, goldbraune Mexikanerhüte. Also, von oben betrachtet.

Damit sich die Mexikaner nicht langweilen, gebt ihnen Paprika und Zwiebel. Zwei, drei Minuten warten und dann auch die Gnocchi Teil des Ganzen werden lassen. Noch mal zwei, drei Minute mitbraten und dann geht der Vorhang auf für die Birne in dieser Vorstellung. Die macht’s auch nicht länger als zwei, drei Minuten, aber das reicht dann auch.

Salzen und Pfeffern nicht vergessen. Ruhig ordentlich, denn wir wollen keine massenkompatible Klischeekost; wir sind hier ja nicht bei Ikea.

Jetzt müsste es ungefähr so hier aussehen. Und damit wärt Ihr auch schon fertig.
Mit ein bisschen Grün obendrauf wird es sogar ziemlich Instagram-tauglich, guckt hier:

„Alles zusammen. Und zwar die größte Portioooon!“ – Janosch

Wer’s ein bisschen feuriger mag, der kann diese Gnocchipfanne auch mit Chiliflocken oder Tabasco aufpeppen. Aber am allerbesten schmeckt’s, wenn Ihr Eure Zunge für diesen kulinarischen Genuss lockert, indem Ihr gemeinsam folgendes aussprecht: „Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid.“

Fünf Mal, fehlerfrei.
Und dann alles aufpieksen und weggabeln.

Guten Appetit!