Nein, Minne muss in diesem Jahr noch keine Schulbank drücken.
Er ist nach hier geltendem Recht nämlich ein „Kann-Kind“, hätte also 2017 zwar eingeschult werden können aber nicht zwangsläufig müssen.

Wir haben eine ganze Weile hin und her überlegt und uns schlussendlich für eine spätere Einschulung entschieden. Nicht zuletzt aufgrund einer flüchtigen Bemerkung von Minnes Oma, die mir auf dem Nachhauseweg noch lange in den Ohren nachhallte, nämlich: „Überlegt Euch: Es kommt nicht nur der Kopf in die Schule.“

Und Mannomann, das stimmt wirklich! Denn in Wahrheit ist es egal, wie fit er geistig ist oder wie gut er sich ausdrücken kann: stundenlang stillzusitzen auf dem Stuhl und sich – umgeben von neunundzwanzig anderen Kindern – auf eine einzige Person zu fokussieren, das verlangt einem in so jungen Jahren einiges ab, mehr vielleicht sogar, als wir es für Minne heute gut und richtig fänden. Na, und da er wohl ohnehin nicht mit 67 Jahren in Rente wird gehen können… Ach, lassen wir das.

Trotzdem haben wir uns bereits ein paar Gedanken zum Thema Schulrucksack gemacht, denn sowohl Minnes beste Freundin Paula als auch seine Cousine sind – anders als er – „Muss-Kinder“ und wurden daher bereits vor einigen Wochen eingeschult.
Kurz bevor es soweit war, gab es in meinem privaten Umfeld deshalb auch ein paar spannende Diskussionen zu dieser Thematik.

Vorweg sei gesagt: Die Eltern beider Mädchen kennen sich nicht, aber sie haben sich unabhängig voneinander für einen Ranzen der Firma Step by Step entschieden, die mir bis dato nur noch dunkel durch Minnes erste Kindergartentasche vor drei oder vier Jahren ein Begriff war.

Daher kam die Anfrage von Step by Step anlässlich ihres 15. Geburtstags genau richtig, und jetzt, wo wir so einen, ich bin schon fast geneigt, zu sagen: zeitgemäßen Bildungstransporter zu Hause haben und in aller Ruhe unter die Lupe nehmen können, wird mir erst bewusst, worauf die hiesige Kundschaft so wert legt. Oder besser: Welche Vielzahl von Details Hersteller von qualitativ hochwertigen Schulrucksäcken im 21. Jahrhundert beachten müssen, damit sowohl Kinder als auch Eltern sich damit wohl und sicher fühlen.

Probelaufen mit dem neuen Schulranzen.

Step by Step macht also seit – ich wiederhole mich gern – sage und schreibe fünfzehn Jahren Schulrucksäcke.

Fünfzehn Jahre ist eine verdammt lange Zeit, in der man enorm viel dazulernen kann – und die Konkurrenz schläft bekanntlich nie. Die Tatsache, dass Step by Step nach all den Jahren also noch immer erfolgreich am Markt vertreten ist, suggeriert mir als Oberlaie daher zuallererst mal folgende Dinge: erstens: Es gibt Menschen, die weit mehr Ahnung von Schulrucksäcken haben als ich. Und zweitens: Diese Menschen kaufen Produkte von Step by Step, also können sie nicht schlecht sein, denn sonst gäb’s die ja nicht mehr.

Klingt logisch, gell?

Step by Step hat nach eigener Aussage den Anspruch, für jedes Kind den passenden Schulrucksack zu entwickeln. Egal ob groß oder klein, besonders zierlich oder kräftig gebaut.

Ich war deswegen so frei, bei Step by Step mal nach einem Bild ihres allerersten Modells anzufragen.

Ehrlich gesagt hatte ich auf irgendwas Kastiges, Ur-Hässliches gehofft, über das man sich ein bisschen amüsieren kann. Aber Pustekuchen. Eigentlich waren die damals sogar schon ganz cool und am Puls der Zeit – für das Jahr 2002.

Bunte Zeitreise: eines der ersten Modelle von Step by Step hätte ich damals auch getragen.

Nun denn, fast forward: das allerneueste Pferd im Stall hört auf den klangvollen Namen SPACE und kommt – passend zum Jubiläumsmonat – in je sechs unterschiedlichen Designs für Jungs und Mädchen daher.

Tatsächlich ist das für mich ein kleiner Abzug in der B-Note: Ich selbst bin nämlich großer Fan von unisex Prints, muss aber auch gestehen, dass ich kaum Ahnung habe, wie Deutschlands Grundschüler derzeit so ticken und deswegen davon ausgehe, dass diese Designauswahl nicht von Ungefähr kommt. (Wenn Ihr die komplette Range sehen wollt, klickt hier.)

So oder so: Mit einem Sechs- und zur Einschulung dann Fastsiebenjährigen hat man in Sachen visueller Selbstdarstellung ohnehin kein ernstzunehmendes Mitspracherecht mehr. Und schlussendlich muss er damit zur Schule laufen und nicht ich. Insofern…

„Also Minne,“ sage ich, während ich verschwörerisch den Laptop aufklappe, „welchen von diesen Zwölfen hier findest Du am coolsten?“

Minne läuft einmal um den Küchentisch herum, setzt sich im Schneidersitz neben mich auf die Bank, scannt in Sekundenschnelle das PDF und deutet dann mit dem Zeigefinger auf das Display: „Den hier. Der mit dem Traktor drauf!“ Er strahlt. „Sicher?“, hake ich nach.
Einen Moment lang ist Stille, dann murmelt er (etwas weniger sicher): „Ja… oder… oder doch den hier?“

(Für „den hier“, also Minnes zweite Wahl, hat es schlussendlich doch nicht gereicht. Allerdings könnt Ihr Euch ein anderes Modell ab morgen bei Michaela von www.we5ive.de ansehen, die ebenfalls einen Schulrucksack von Step by Step testen durfte.)

Minne blieb letztlich beim Design „Green Tractor“ hängen – aber den haben wir nach unserer Testrunde wieder zurückgeschickt. Warum, wieso, weshalb erfahrt Ihr im allerletzten Absatz. (Ist jetzt ein bisschen wie die letzte Seite eines Buches zu lesen, gell? Soll man – oder soll man nicht? Ach komm, lest noch ein bisschen weiter. Die Story muss sich doch erstmal aufbauen. 😉 )

Was zuerst auffiel, als der Rucksack hier ankam: Trotz der enorm gute Polsterung und der im Rücken verbauten Technik, die für das Hoch- und Runterschieben der Gurte zuständig ist (sie nennen es: „einzigartiges, stufenlos verstellbares Tragesystem“, ich würde sagen: es wächst mit dem Kinderrücken mit und ist so ein bisschen wie i-Size, dem neuen EU-Standard für Kindersitze im Auto), ist er erstaunlich leicht.

Es wächst zusammen, was zusammen gehört.

 

Keine anderthalb Kilogramm, aber macht schwer Eindruck: Minne macht sich vertraut mit dem neuen Rucksack und den dazugehörigen MAGIC MAGS.

Freilich hob ihn Minne höchstpersönlich aus dem Karton, und ein ehrlich erstauntes „Oh!“ platzte aus ihm hervor, scheinbar, weil er aufgrund der Optik ein größeres Gewicht vermutet hatte. „Vielleicht irgendwann, wenn der Atlas dazu kommt“, habe ich gemurmelt und mich an meine Schulzeit auf dem Gymnasium erinnert: Dienstag war Atlas-Tag. Und ich hasste den Dienstag. Zum einen, weil der Atlas nicht in den Rucksack passte und von mir unter den Arm geklemmt werden musste – und man damit immer reichlich uncool aussah.

Zum anderen aber, weil Herr Sauerteig – seines Zeichens Erdkundelehrer der Klasse 7b – ein alt eingesessener, unfairer Dinosaurier war, der Kinder schikanierte, wann immer sich ihm die Gelegenheit bot: Diverse Male haben Mitschüler eine halbe Stunde lang vor der Tür des Klassenzimmer ausharren und derweil die Klinke nach unten gedrückt halten müssen, weil sie zu spät kamen. Oder sie mussten sich in die Ecke stellen, direkt neben die Tafel, den Rücken allen Mitschülern zugewandt, weil sie im Unterricht gequatscht hatten. Was für eine Bloßstellung! Also, kurzum: Herr Sauerteig war nicht unbedingt der Inbegriff einer pädagogischen Meisterleistung, aber darum soll es hier eigentlich nicht gehen.

Jedenfalls: Step by Step – das weiß ich, seit Paula einen besitzt – hat auch Schulrucksäcke mit leuchtenden (im Sinne von: mit Batterie betriebenen) Einhörnern und Polizeiwagen im Sortiment. Die sprachen Minne allerdings bei weitem nicht so an wie die MAGIC MAGS, eine Art unsichtbar haltende Patches zur einfachen Individualisierung.

„Oder soll ich die doch lieber weglassen?“ – die Entscheidungsfreude hat Minne von mir.

 

Keine Sorge: die MAGIC MAGS halten einmal angebracht besser als Minnes Nagellack.

Ein richtiges Highlight, wenn man so will, denn an zwei Stellen des Rucksacks sind Magnete eingearbeitet, mit dessen Hilfe man, na, eben die MAGIC MAGS anbringen, auswechseln und auch wieder entfernen kann. Obwohl ich persönlich Alliterationen eher skeptisch gegenüberstehe („MAGIC MAGS„), gab es für Minne kein Halten mehr: „Mama! Hast Du gesehen? Hast Du das gesehen! Guck mal!“, rief er euphorisch und knibbelte schon an dem großen Traktor an der Vordertasche herum, noch ehe er den Ranzen ein erstes Mal aufsetzte. „Jaja, ich weiß“, gab ich zurück, „das sind die…“ – und er so: „Mägisch Mägsch. Mädschi… Also diese Magnete da eben. Jaja, ich weiß schon! DIE SIND SO COOL, GELL?“

Green Tractor oder Space Pirate? Das MAGIC MAGS-Sortiment ist groß und soll in Zukunft noch erweitert werden.

Tatsächlich ist der Gedanke, Rucksäcke zu personalisieren, kein neuer. Den hatten andere Hersteller auch schon. Aber die Tatsache, dass nach dem Entfernen der M&Ms keine Klett- oder Kleberückstände oder wie früher in meinem Falle Nadelstiche zurückbleiben, ist ganz klar ein Riesenplus. Ich könnte mir nämlich sehr gut vorstellen, dass Traktoren in der vierten Klasse weniger erstrebenswert sind als in der ersten. Und Ihr wisst ja: Einen neuen Rucksack gibt es immer erst zum Wechsel in die Fünfte. Zumindest war das zu meiner Zeit noch so. Und ich meine: Ich weiß ja nicht, aber ich hoffe, das ist bis heute so geblieben.

Der Lieferung des SPACE lag außerdem ein prall gefülltes Mäppchen mit Stiften, Radiergummi und Lineal von Eberhard Faber bei (und mein Mamaherz so: UUH!), eine Schlamperrolle (wahrscheinlich eher Minnes Ding, aber ist nur ein Bauchgefühl), sowie ein einfach zu knautschender und damit platzsparend zu verstauender Turnbeutel.

Geodreieck, Buntstifte, Spitzer, Radiergummi: das Mäppchen ist prall gefüllt, die Schlamperrolle bietet weiteren Platz für Pinsel, Wachsmalstifte und was in der Grundschule sonst noch so gebraucht wird.

Kurzum: es gibt im Grunde genommen nichts mehr, das man dazukaufen müsste, um sein Kind sicher und komfortabel durch die Klassenstufen der Grundschule zu manövrieren. (Außer vielleicht einem Füllfederhalter und einem Regencape für den Ranzen, aber das auch nur, wenn man ein Spießer ist.)

Die UVP von 239,00 Euro für ein fünfteiliges Set zwickt natürlich ein bisschen im Bauch, und über das Design kann man sich auch streiten. Allerdings kann ich mich den Eltern von Minnes bester Freundin und auch denen seiner Cousine inzwischen guten Gewissens anschließen: wenn man sich die Nutzungsdauer (= grob vier Jahre und fünfmal die Woche) vergegenwärtigt, genauso wie die Qualität und Verarbeitung der Materialien (ich hatte auch bei piekgenauer Betrachtung absolut nichts daran auszusetzen), die diversen Einstellungs- und Personalisierungsmöglichkeiten (hinten wie vorne) und die eben genannte Komplettausstattung dazu, dann kann man sich diese Investition schon sehr leicht schönreden. Außerdem startet der Verkauf des SPACE ab November diesen Jahres mit einer 1+1-Aktion, was meint, dass es zu jedem Rucksack -neben dem bereits enthaltenen Set Magneten – ein weiteres, dreiteiliges Päckchen Alliterationen (= MAGIC MAGS) zum Austauschen umsonst mit dazu gibt.

Keine Naht schief, kein Faden steht ab: an Qualität und Verarbeitung gibt es absolut nichts auszusetzen. Der Anhänger rechts kann ausgetauscht oder abgenommen werden.

Ich will Euch zum Abschluss nicht noch mal mit einer Kurzanekdote aus meiner eigenen Schulzeit langweilen. Ich will nicht sagen müssen: „Als ich damals in die Schule kam, da…“ – nur, um noch mal darauf hinzuweisen, wie sehr mich diese Zusammenarbeit an meine eigene Schulzeit erinnert.

Nur, wisst Ihr: Als ich damals in die Schule kam, da hatten meine Eltern die Wahl zwischen einem viereckigen, schweren Tornister mit ungepolsterten, einschneidenden Gurten und einem viereckigen, schweren Tornister mit ungepolsterten, einschneidenden Gurten. Ich glaube, der einzige Unterschied bestand seinerzeit im Aufdruck, nämlich, ob man lieber ein Schoßhündchen oder eher ein paar lilafarbene Herzchen auf seinem Rücken buckeln wollte. Wer besonders sicher unterwegs war, bei dem baumelte außerdem noch so ein kleiner Reflektoranhänger der Verkehrswacht. Allerdings meist nur etwa eine Woche lang, dann zersplitterte er beim Absetzen des Ranzens in alle seine Einzelteile.

Und ja: natürlich ging es auch so, natürlich sind wir alle irgendwie groß geworden und natürlich kann man auch mit einem viereckigen, schweren Tornister mit ungepolsterten, einschneidenden Gurten überleben. Aber ohne macht es eben einfach mehr Spaß.

Schade eigentlich, dass meine Eltern meinen ersten Tornister nicht aufgehoben haben. Ich hätte mir zu gerne einen Spaß daraus gemacht und ihn Minne als neuen Begleiter vorgestellt. Ist doch verrückt, wie viel sich in ein paar Jahren verändert.

Noch fünfzehn davon und Minne ist 21. Das ist fast so alt wie ich jetzt – 9.
(Hab ich in der Grundschule gelernt.)

Big Boy.

In diesem Sinne: Happy Birthday, Step by Step!
Ich bin gespannt, was Ihr für die Kinder von Morgen bereithaltet, wenn die Kinder von Heute gefühlt schon den fortschrittlichsten Schulrucksack seit, äh, Albert Einstein ausführen können. Macht weiter so!

Den Schulrucksack „Green Tractor“ sowie alles Zubehör haben wir nach unserem Test in eine femininere Variante umgetauscht und in freundlichem Einverständnis mit Step by Step einem bedürftigen Mädchen in Vietnam gespendet. 

Dort kostet ein Schulrucksack wie dieser mehr als die Hälfte eines durchschnittlichen Monatslohns.