Okay. Für alle die, die gerade von Instagram hier rübergeschwappt sind: die Frage lautete: „Wie kam die Kerbe ins Parkett?“
Also passt auf, Ausgangssituation war folgende: eine unserer heißgeliebten Teekisten hat extrem scharfe Kanten, an denen wir uns im Vorbeigehen schon diverse Male Oberschenkel oder Unterarme aufkratzten.
Der Tag heute verlief ruhig und ich hatte etwas Zeit zum Wuseln. Also fasste ich einen Plan, nämlich: Kantenschutz aus Weichplastik anbringen und den scharfen Ecken aus Sperrholz den Kampf ansagen. Weil die geklebte Version des Eckschutzes nicht hielt, machte ich kurzen Prozess und benutzte dafür Hammer und Nägel. Und als Minne das sah, wollte er selbstverständlich auch mal Bob der Baumeister spielen.
Im Kinderzimmer der Jungs – ich weiß nicht, ob Ihr das wisst – verläuft ein langer, dicker Holzbalken direkt über der Tür und zieht sich in der Höhe abfallend die ganze Wand entlang bis hin zu den Fenstern beziehungsweise Minnes Schreibtisch. Dort ist der Balken so niedrig, dass man darin wunderbar ein paar Kurzeisen versenken kann – für selbstgebastelte Kunstwerke, beispielsweise.
Minne tappst also los, ausgestattet mit den Waffen eines Heimhandwerkers und klopft, was das Zeug hält.
Die ganze Zeit über höre ich dieses dumpfe, regelmäßige Pochen und bin schon fast geneigt, reinzugehen und „Jetzt ist aber Schluss!“ zu rufen – da tut es plötzlich einen MORDS Schlag. Dann: Stille. Beängstigende Stille. Drei Sekunden, vier Sekunden, fünf Sekunden.
Ich laufe ins Zimmer: „Minne? Minne? Ist alles okay?“
Mein Blick fällt auf eine etwa vier Kilogramm schwere Engelstrophäe, die direkt auf der Schwelle der Tür liegt und eine zentimetertiefe Kerbe im harten Parkettboden hinterlassen hat.
„Da… Da haben wir jetzt aber ganz schön Glück gehabt.“, murmle ich benommen, als ich das milchkartongroße Gussstück in meine Hände nehme. Ich schaue nach oben. Weit nach oben. Der Balken hängt locker zweieinhalb Meter über der Erde. Wenn man von da etwas fallen lässt… Mit diesem Gewicht…
Minne formuliert mit weit aufgerissenen Augen meine Gedanken zu Ende: „Ja, Mama. Jetzt stell‘ Dir mal vor, die Bohne hätte da gesessen!“
Mein Herz klopft. Minne hat Recht: Genau das ist die Stelle, an der die Bohne für gewöhnlich minutenlang ausharrt und die mit Magneten angebrachten Fotos im Türrahmen verschiebt.
Oft sitzt sie auch einfach nur da und tut nichts, außer zwei Räume gleichzeitig im Blick zu behalten. Aber die Bohne ist vor wenigen Augenblicken zu mir in die Küche gekrabbelt. Ausnahmsweise. Denn sonst hängt sie grundsätzlich in Minnes Nähe rum. Immer. Eigentlich.
Vor meinem inneren Auge spielen sich blutige Szenen ab: dieses Ding, gleichwohl ein Engel – aus dieser Höhe – auf seinen Kopf? Ich muss unweigerlich an das Experiment der Wassermelone im Fahrradhelm denken, das so oft schon eindrucksvoll zeigte, wie zerbrechlich die eigene Birne ist.
Oder Minnes.
Oder die meines Mannes.
Oder meine.
Oder überhaupt.
Für jeden von uns hätte das äußerst, äußerst, äußerst schmerzhaft ausgehen können, der Tiefe der Einkerbung nach zu urteilen (ich meine: es ist wirklich ein harter Holzboden) vielleicht sogar noch viel, viel schlimmer. (Stichwort: Fontanelle.)
Zwei Sekunden eher durch die Tür gehen-
Zwei Meter weiter links stehen.
Irgendwas!
Nicht auszudenken.
Das Krankenhaus wäre uns sicher gewesen – wenn nicht gar mehr.
Minnes Hammergeklopfe versetzte den gesamten Balken in Schwingung und brachte schlussendlich die schwerste der dort oben aufgereihten Skulpturen zu Fall. Das hätte ich im Leben nicht kommen sehen. Ich war mir bis dahin sicher, nein: mehr als sicher, dass nichts und niemand irgendeinen dieser schweren Staubfänger von dort oben runterbekommen würde. Ich meine: genau deswegen standen sie ja da oben. Damit sie niemandem auf die Füße fallen, wisst Ihr?
Wenn ich überlege, was für ein saumäßiges Glück wir heute hatten, was das für ein perfektes Timing war, wie das hätte ausgehen können – Gott.
Ich weiß: das klingt für Außenstehende wahrscheinlich völlig übertrieben, vielleicht sogar etwas hysterisch – aber es hat mich wirklich den ganzen Tag über beschäftigt: wie viel passieren kann, wie viel sich verändern kann, von einer Sekunde auf die andere. Selbst aus Situationen heraus, die man keineswegs fahrlässig geschaffen hat, für die man vielleicht sogar gar nichts kann, und wenn, dann nur im Alleroberentferntesten.
Ich meine: niemand ist hier heute SMS-tippend Auto gefahren oder hat sich besoffen übers Balkongeländer gehängt. Und trotzdem war es einfach HAARSCHARF.
So bekommt der Ausspruch: „Unser Schutzengel hat heute einen hammermäßigen Job gemacht“ irgendwie eine ganz andere Bedeutung.
Am späten Nachmittag wollten wir außerdem allesamt noch mal mit den Fahrrädern los. Getrödel hier, Getrödel da, Ihr kennt das ja – und am Ende wurde es wieder viel später als geplant und just, als wir mit Helmen auf den Köpfen und Schuhen an den Füßen das Haus verlassen wollen, zog ein großes Gewitter auf, starker Regen prasselte gegen die Scheiben und innerhalb weniger Augenblicke verdunkelte sich der Himmel so sehr, dass nur noch einige Blitze ihn erhellten – begleitet von lautem Donnergrollen. Und ich dachte nur: Hah! Wieder so ein perfektes Timing! Dann also doch heiße Wanne und Pizzaservice. (Da kann zumindest niemandem etwas auf den Kopf fallen, nuschelnuschel.)
Ist mir eigentlich klar, was das bedeutet?
Ich will gerade gar nicht raus auf diese Diskussion von Schicksal oder Zufall oder Bestimmung oder Glaube. Interessiert mich alles nicht.
Aber ich will wissen: wann hattet Ihr Glück im Leben? Wann hattet Ihr solches wie wir heute? Wann hätte das Timing nicht besser sein können? Alles zählt, auch die grüne Welle auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch oder… Ja, oder was? Macht mal ein bisschen Mut!
Hey Mädels, das Leben ist in Wahrheit voll von „Glück gehabt!“-Momenten, voll von glimpflich verlaufenden „Hätte, Wenn und Abers“ und voll von Schutzengelstorys! Leben is‘ schön. Im Kleinen wie im Großen.
Isso, gell? ♥️
Oh, was für ein Glück! Für euch alle!
Ich habe eine Story zu bieten, die eurer sehr, sehr ähnlich ist.
Ich wollte mich nach dem Mittag – ich wohnte noch bei meinen Eltern – für ein Nickerchen verabschieden, wie ich es öfter machte. Jetzt, da ich fast erwachsen war und Nachmittagsschlaf zu schätzen wusste.
Aber noch quatschen hier und meiner Mutter helfen da… Aber gleich lege ich mich hin! Wollte ja eigentlich schon lange liegen. Und dann gab es einen wahnsinnigen Krach in meinem Zimmer. Meine Mutter guckte kurz geschockt und dann latent genervt: „Was muss ich denn nun neu kaufen?“, fragte sie.
Wir alle drei gingen schnell in mein Zimmer und da lag das kleine Holzregal mit den scharfen Ecken und Kanten, das genau über meiner Kopfseite vom Bett angebracht war, auf meinem Bett. Die sieben Harry-Potter-Bände und allerhand DVD-Staffeln hatten die Dübel und Schrauben wohl nach und nach mürbe gemacht.
Und genau da wollte ich eigentlich just in dem Moment gelegen haben. Die spitzen Ecken hätten mir mindestens ein Loch in den Kopf geschlagen. Mindestens. Wenn nicht Schlimmeres – wie bei euch halt.
Mein Vater brachte das Regal wieder an. Mit den dicksten Metall-Dübeln und Muttern, die er auftreiben konnte. Man hätte sich mit seinem gesamten Gewicht ranhängen können. Ich meine, mein Vater tat das sogar zu Demonstrationszwecken. Aber wir stellten nur noch leichte Sachen auf das Regal. Auch heute, gut 10 Jahre später, wo das Zimmer nur noch ein Gästezimmer ist.
Glück gehabt!
Gänsehaut!!! Was für ein Glück! Da hat Euer Schutzengel einen sehr guten Job gemacht.
Ich habe Kopfkino und geh schon in Gedanken alle Zimmer ab, ob bei uns auch irgendwo so ein Trümmer herum steht…
Wir hatten vor drei Jahren Glück im Unglück. Der Minirocker hatte schon eine ganze Weile vorher immer wieder Flecken im Gesicht oder schwoll gar an. Ich bin ständig zum Kinderarzt und/ oder in die Kinderklinik gerannt, da er auch immer wieder nach dem Mittagsschlaf weinend und aufgequollen aufwachte und es ihm offensichtlich nicht gut ging. Wir waren völlig hilflos und ich fühlte mich auch von der KÄ nicht mehr ernst genommen.
Anfang 2014 stürzte der Kurze die Treppe herunter, da er noch etwas holen wollte. Mein Körper reagierte zu langsam, obwohl ich ihn fallen sah. Passiert war anscheinend zum Glück nichts weiter, doch da er noch klein war (2) führen wir zur Sicherheit ins Klinikum.
Die diensthabende Notärztin interessierte sich dann weniger für den Sturz, sondern eher für das etwas dickere Bäuchlein. (Er ist sonst sehr schmal und ich habe es auf einen baldigen Wachstumsschub geschoben). Letztendlich kam heraus, dass er an einer spontan auftretenden chronischen Nierenerkrankung leidet und dies wäre vielleicht ohne den Sturz gar nicht rechtzeitig heraus gekommen, wodurch das Risiko bestanden hätte, beide Nieren stark zu schädigen.
Nach vielen Tränen, starken Medikamenten und mehreren Rückfällen geht es ihm momentan gut und wir hoffen, daß dies noch eine ganz lange Weile so bleibt. <3
Das war auch Glück im Unglück mit Schutzengelpower. 😇❤
Da läuft es einem echt eiskalt den Rücken runter und erinnert mich sofort an eine Geschichte aus meiner Kindheit.
Als ich ungefähr 8 Jahre alt war fing mein kleiner Bruder gerade an sich überall hochziehen und alles was man nicht vor ihm versteckte von Tischen etc. runterzuräumen.
Er war immer total aktiv unterwegs und krabbelte durchs ganze Untergeschoss welches meine Mutter kindersicher gemacht hatte. Kantenschutz, Steckdosenschutz, Schranktürsicherungen… Also freie Bahn für das Krabbelkind. Meine Mutter saß im Wohnzimmer und ich half ihr dabei Wäsche zu sortieren. Der kleine krabbelte durch die Gegend und kam nach kurzer Zeit auch ins Wohnzimmer und wir waren eigentlich nur noch damit beschäftigt die frisch gefaltete Wäsche vor ihm zu beschützen bis wir von einem riiiiesen Knall hochschreckten. Meine Mutter konnte sich nicht im geringsten vorstellen was das hätte sein können. Es war außer uns niemand zuhause. Als sie in die Küche ging um nachzusehen war alles übersät mit klitzekleinen Glassplittern, bis in den Flur hinein. Es war die große Glasplatte, die meine Mutter zur Abdeckung auf dem Ceranfeld liegen hatte. Mein kleiner Bruder muss wohl an den Herdknöpfen gedreht haben, als er in der Küche umhergekrabbelt ist. Die Platte ist durch die Hitze einfach explodiert.
Wir hatten so ein Glück, dass zu diesem Zeitpunkt niemand in der Küche war. Nicht auszudenken was da passiert wäre.
Wenn meine Mutter heute noch sieht, dass jemand eine Glasplatte auf dem Herd liegen hat, erzählt sie diese Geschichte und rät, dass man bloß aufpassen soll.
Glück gehabt.
Mir ist letzte Woche auch eine heikle Situation passiert. Mein Sohn, 2 Jahre, spielt in der Küche mit seinem Fußbänkchen und stellt es dann vor das Küchenfenster.
Wir wohnen in der dritten Etage und da es heiß war, hatte ich das Fenster geöffnet.
Als ich kurz ins Bad verschwunden bin um diverse Sachen abzustellen und zurück in die Küche kam, stand mein Sohn auf seinem Fußbänkchen um aus dem Fenster zu schauen. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht und bin noch einmal zurück ins Bad gegangen. Als ich dann wieder in die Küche zurückkehrte stand mein Sohn nicht mehr auf seinem Fußbänkchen sondern auf der Heizung und war schon dabei auf die Fensterbank zu klettern.
Ich habe mich so dermaßen erschrocken. Wäre ich nur ein paar Sekunden später in die Küche gekommen hätte meinen Sohn wahrscheinlich beide Füßchen auf dem Dach gehabt und nicht mehr auf seinem Fußbänkchen. Vermutlich wäre er abgestürzt und wäre unten auf den Garagen gelandet.
Ich war so fix und fertig, sodas ich kaum noch atmen konnte.
An diesem Tag habe ich auch meinem Schutzengel gedankt.
Also ein 2 jähriges Kind kann und darf doch nicht alleine am geöffnetem Fenster sein! Unverständlich
Soll das ein Witz sein? Ich hoffe, die Geschichte steht hier nur zur Provokation, denn wer sich bei einem 2 jährigen Kind im 3. Stock vor dem offenen Fenster umdreht „sich nichts dabei denkt“ und den Raum verlässt, dem sollte die Story wenigstens so unangenehm sein, dass er sie nicht als „gerade nochmal Glück gehabt “ abstempelt!
Dein Ernst?
Vor etwa 12 Jahren war ich bei meinem damaligen Freund, der studierte, zu Besuch.
Ich reiste mit dem Zug ab, mein Bruder holte mich an meinem Heimatbahnhof ab und wollte mich nach Hause fahren.
Als wir in ein kurzes Waldstück fuhren, kam uns mit sehr hoher Geschwindigkeit ein Auto auf unserer Seite entgegen. Der Fahrer erschrak wohl, denn er riss das Lenkrad rum und fuhr gehen einen Baum.
Mein Bruder hatte sich eine Sekunde zuvor verschalten und fuhr mit verringerter Geschwindigkeit. Hätte er das nicht getan, wäre das Auto direkt in uns rein gefahren. Es war ein schrecklicher Moment, in dem ich und mein Bruder mit dem Leben abgeschlossen hatten.
Noch heute denke ich sehr oft an diese Situation, die mir zeigt, wie schnell das Leben vorbei sein kann.
Der Fahrer des Wagens sowie sein Beifahrer waren sofort tot, sie wollten nur Zigaretten und Alkohol von der Tankstelle holen; beides war ihnen aus gegangen.
Auch an diese beiden denke ich sehr sehr oft…
Ooohhh, da hab ich auch eine Geschichte:
Als unser Nesthäkchen – vor nunmer 7 Jahren – frisch auf der Welt war, hatte ich einen Termin beim Optiker.
Meinen Mann und den Lütten im Schlepptau.
Damit ich in Ruhe den Sehtest machen konnte, hat der Gatte einen Runde mit dem Kinderwagen um den Block gedreht.
Wir wohnen in Berlin, gibt also echt hohe Häuser da.
Auf einmal fällt zischend ein Dachziegel herunter, genau auf den Kindrwagen. Der hatte – zum Glück – einen ganz stabilen Bügel aus bezogenem Metall in der Mitte. Und genau darauf ist das Ding gelandet.
Hat nur den Stoff kaputt gemacht. Das war’s.
Nur 10 cm weiter, und es hätte den Kleinen oder meinen Mann getroffen.
Ich denke da immer wieder mal dran.
Damals fühlten wir uns danach den ganzen Tag irgendwie wie in Watte gepackt. Alles schien so banal.
Der Dachdecker hatte vergessen, die Straße abzusperren … und unser Schutzengel hat ganze Arbeit geleistet.
Alles Liebe!
Bei euer Geschichte muss ich an unser riesengroßes Glück denken 🙈
Wir waren erst vor kurzem in unsere erste gemeinsame Wohnung gezogen und die Püppie war etwa 10 Monate und krabbelte munter durch die Gegend.
Sie war immer da, wo ich auch war.
Es war also kurz nach 12 und ich hatte gerade den Abwasch gemacht und in die Hängeschränke der Küche zurück gestellt, schnappte mir die Püppie um sie zum Mittagsschlaf hinzulegen und schloss gerade die Küchentür, als wir ein ohrenbetäubendes gerumpel und knallen hinter uns hörten.
Wir hatten und beide riesig erschrocken und als ich mich mit der kleinen auf dem Arm umdrehte um zu schauen was das war, bekam ich die Küchentür nur noch einen Spalt auf.
Es waren alle Küchenhängeschränke (4) mitsamt Dunstabzugshaube runter gekommen und überall lagen Splitter rum.
Die Schienen, an denen die Schränke hingen hatten sich gelöst, da die Schrauben zu wenig Griff in den Rigips-Platten mit Luftzwischenraum hatten, aus denen unsere Küchenwand bestand. Kaum auszudenken was passiert wäre, wenn wir nur 2 Sekunden später aus der Küche gegangen wären 🙈
Ich kann wirklich nachempfinden, wie du dich gefühlt haben musst.
Meiner Schwester ist genau das Gleiche passiert. Sie saß allerdings in der Küche, während die Schränke runter kamen. Immerhin ist kein Schrank, sondern nur ein Teller auf ihrem Kopf gelandet!
Wow, ja; das war haarscharf. Schön dass es allen gut geht. Ich habe spontan direkt zwei Geschichten parat:
In meinem früheren Kinderzimmer war aufgrund der Zimmerhöhe über dem Eckschreibtisch ein kleines Regalbrett genau im Winkel zwischen zwei Wänden angebracht. Weit oben, für die Box der Stereoanlage. Und eben diese Box ist durch laute Musik mit Bäasen mal „runtervibriert“ und auf meinem Laptop gelandet (dieser verteilte sich daraufhin großflächig im Zimmer). Ich war zu dem Zeitpunkt nicht im Zimmer. Und schon garnicht am Laptop. Zum Glück.
Die zweite Story ist insofern anders da die brenzlige Situation selbst verschuldet war. Ich verlor mit dem Auto meines Lebensgefährten in einer langgezogenen Rechtskurve die Kontrolle da ich schlicht zu schnell war. Das Heck brach aus. Rechts wäre Feld gewesen; allerdings mit Graben zwischen Straße und Feld; links allerdings Bäume. Ich weiß bis heute nicht was ich gemacht habe oder wie ich es gemacht habe….aber schlussendlich stand das Auto wieder. Auf der Straße. Schräg und auf der Gegenspur. Zum Glück kam da gerade kein Auto. Ich habe instinktiv scheinbar das richtige getan. Mehr oder weniger. Ich hatte unverschämtes Glück und mich furchtbar geschämt mein Leben und ggf auch das anderer so gedankenlos und sinnlos aufs Spiel gesetzt zu haben.
Meine Schwester verlor vor einigen Jahren bei Blitzeis die Kontrolle über ihr Auto. Sie fuhr gegen einen Baum und überschlug sich mehrmals. Rettungskräfte waren schnell am Unfallort, hatten aber selber Probleme durch die Glätte. Meiner Schwester ist nichts passiert. Nichts, nicht mal Knochenbrüche. Nur einige Prellungen und Schürfwunden. Ich habe das Unfallauto und bis auf die Fahrerseite war es komplett zerstört. Sie hatte wirklich einen Schutzengel. Gott sei dank. Sowas macht einem immer bewusst, das Leben ist endlich und es kann sich innerhalb von Sekunden ändern.
Hallo, da habt ihr aber echt riiichtig glück gehanbt.. ich hatte vor nicht ganz zwei Jahren tierisch Glück. Ich hatte aus bisher unerklärlichen Gründen einen Autounfall. Ich überschlug mich in der Autobahnauffahrt und landete auf dem Kopf auf dem Feld. Das Auto sah schlimm aus und war auch vollkommen zerstört, und ich.. Ich hatte exakt nix. Keine einzige Schramme. Die Nacht über Kopfweh aber nicht mal ne Gehirnerschütterung oder ähnliches. Da hat ein Schutzengel auch ordentlich seine Arbeit geleistet. Zumal ich mir auch schon durch den ganzen Kram in Auto, der dann durch dieses flog, das Genick hätte brechen können. TOI TOI TOI.
Meine Schwester ist vor zwei Wochen nicht mal eine Minute später an einen tötlichen Autounfall heran gefahren. Der Verunglückte fuhr auf der Gegenspur und die Gedanken „wären wir auf der Autobahn überall 120km/h gefahren oder hätten wir nur dort eine grüne Ampel gehabt, dann wäre der in unser Auto gekracht oder wir hätten zuschauen können, wie er zerquetscht wird“ sind definitiv noch nicht weg. Mal abgesehen von den Bildern des Unfalls an sich…
In diesem Sinne – ein grosses Dankeschön an alle Schutzengel und die eigene/fremde Intuition da draussen!
Krass, eure Geschichten… Ich denke beim Schutzengelthema auch öfter an so Sachen, wie zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein…
Ich war noch zuhause, schwanger mit meiner Tochter, der Große wurde grad eingewöhnt und ich hatte zum ersten Mal vormittags wieder etwas Zeit für mich. Bin zu Ikea und dachte auf dem Heimweg, ach, fährst du noch mal schnell zu Aldi, dann ist das auch erledigt. Als ich an der Abbiegung stand, hatte ich so gar keinen Bock mehr und wollte eigentlich nur noch heim, was essen und den Kurzen abholen. Bin also weiter gefahren. Zuhause hörte ich dann Sirenengeheul. Nix ungewöhnliches hier, große Bundesstraße in der Nähe. War aber weiter weg.
Wenig später mach ich dann zum Essen das Radio an. Und höre entsetzt, dass in just jenem Aldi zu der Zeit zu der ich da drin gewesen wäre, ein Baukran drauf gestürzt ist. Eine Frau ist ums Leben gekommen. Das hat mich unheimlich entsetzt, bestürzt und ich hab minutenlang Gänsehaut gehabt und zum erstem Mal in meinem Leben meiner sporadisch auftretenden Unlust und Gott gleichzeitig gedankt. Manchmal entscheiden echt Kleinigkeiten in der Streckenführung, wohin einen das Leben verschlägt.
Mein Glück-gehabt-Moment, bei dem ich noch immer zittrige Knie bekomme? Ich auf der Autobahn, 200kmh, linke Spur von drei Spuren … leichte Kurve nach links, auf einmal stehen da Leute am linken Fahrbahnrand, machen panische Bewegungen, ich solle auf die mittlere Spur wechseln – tat das, der im Auto neben mir, den ich gerade zu überholen versuchte, hat mitgedacht und ist mir ebenfalls ausgewichen. Und tatsächlich umfahre ich nur knapp die ungesicherte Unfallstelle auf der linken Spur. Leute, ich bin in meinem Leben und 12 Jahren Führerschein bereits 500.000km gefahren, so knapp war es noch nie und seitdem nie wieder. Und ich fahre an dieser Stelle in der Regel 200 Mal im Jahr vorbei – und jedes Mal wieder sehe ich vor meinem geistigen Auge das verunfallte Auto da stehen. Hätte hätte Fahrradkette, ja es ist nichts passiert, aber ehrlich, ich mag es mir auch überhaupt gar nicht ausmalen. 🙈
Ich weiß genau, wie du dich gefühlt hast, Tessa…🙈 ich hatte eine ähnliche Situation im letzten Jahr:
Mein Baby war ca 5 Monate alt und wir haben ein Wochenende in unserem Jagdhaus verbracht. Das Haus ist ein altes Fachwerk mitten im Wald mit Holzböden und Holzdecken und einem großen Kamin… Theos Reisebettchen stand im Schlafzimmer vor dem alten, riesigen Massivholzkleiderschrank, an dem man immer vorbeilaufen muss, damit man zum Badezimmer kommt. Ich hatte Theo gerade aus dem Bettchen geholt und mein Mann saß mit ihm im Wohnzimmer, als ich nochmal ins Bad wollte. Ich lief an dem Bett und dem Schrank vorbei und hinter mir gabs einen riesigen Knall…ich wirbelte herum und sah, wie der alte Feuerlöscher (der seit gefühlt 25 Jahren oben auf dem Schrank einstaubte) ins Babybett gekracht war und genau an der Stelle lag, an der 5 Min. vorher noch der Kopf meines Sohnes war. Offensichtlich hat sich der Feuerlöscher im Laufe der Jahre durch die Schwingung der Holzböden immer weiter ein Stückchen zur Kante geschoben. Ich war danach den ganzen Tag geschockt und hab dem lieben Gott geschätzte 50 mal gedankt, dass mein Baby genau zum richtigen Zeitpunkt wach wurde. Hätte er da gelegen, hätte er das glaub ich nicht überlebt… Glück gehabt! 🙌🏼😥
oh wow, eure Geschichten sind ja teilweiße wirklich erschreckend! Eure Schutzengel scheinen einen hammermäßigen Job zu machen!
Eine ähnliche Geschichte ist mir auch mal passiert. Ich war vielleicht 10 oder 11 Jahre alt, meine Eltern haben renoviert und unter anderem eine Wand im Wohnzimmer rausgerissen. Ich wollte von meinem Zimmer ins Esszimmer laufen, an der Leiter vorbei, auf der mein Papa stand und die Steine abgetragen hat. Plötzlich fällt meinem Papa ein rießiger Backstein aus den Händen, vielleicht 10 cm an meinem Kopf vorbei. Meine Eltern sind so erschrocken dass sie den ganzen Tag nichts mehr am Umbau gearbeitet haben. Ich glaube ich hätte das nicht überlebt, wenn mir der Stein auf den Kopf gefallen wäre. Glück gehabt, danke lieber Schutzengel!
Mein Glück, das perfekte Timing, für mich war, der spontane Besuch bei meinen Eltern vor vier Jahren.
Ich verbrachte den ganzen Tag mit meinem Vater. Wir fuhren mit dem Auto einige Erledigungen machen, gingen etwas spazieren, aßen ein Eis. Erzählten uns Geschichten. Nichts besonderes. Es wurde erst zu etwas besonderem, als meine Mutter mich am nächsten morgen schon früh anrief und mir sagte, dass mein Vater in der Nacht gestorben ist.
Auch wenn ich tieftraurig bin, dass er nicht mehr lebt, ist es mein größtes Glück gewesen, dass ich diejenige bin, die seinen letzten Tag mit ihm verbringen durfte. Einfach das perfekte Timing! Aber sowas von!