Zugegeben: dieses Gericht erfordert ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein.
Denn je besser etwas schmeckt, desto unappetitlicher sieht es meistens aus.

Dieses hier wirkt auf den ersten Blick ein bisschen wie Donatella Versace, aber wer einmal probiert, der wird schnell feststellen: es muss sich mindestens um einen direkten Verwandten von Cara Delevingne handeln.

Dafür braucht Ihr:

Eine Auflaufform

Ungefähr 6 Scheiben Brot (kann auch ruhig was älter und schon angehärtet sein, aber idealerweise ist es noch nicht geschimmelt)

1 großen Apfel (oder 2 kleine – lasst Euch doch nicht alles vorschreiben)

1 Zwiebel (rot oder weiß, völlig egal)

1 Becher Schlagsahne (oder 2, wenn Ihr extra viel Soße und damit ein Hüftleiden riskieren wollt)

Ein Bund Schnittlauch (tiefgekühlt oder frisch, da machen wir uns gar nichts draus)

1 Ei (damit Ihr nicht in die Hölle kommt, bitte unbedingt Bio!)

Circa 80 Gramm Parmesan (bei zwei Bechern Schlagsahne das Doppelte)

Eine Packung Käsescheiben Eurer Wahl (Bergkäse ist erste Wahl, sonst Gouda, Butterkäse, irgendwas Rustikales…)

2 Knoblauchzehen

Und natürlich Salz und Pfeffer

Ich hab Hunger. Deswegen muss es jetzt schnell gehen:

Ihr schneidet die Brotscheiben in der Hälfte durch.
Dann gebt Ihr den Rest der Arbeit wie immer ab: Apfel und Zwiebel sollen in Ringe geschnitten werden, aber besser ist es, den Kern des Apfels vorher zu entfernen.

Wenn Euer Mitbewohner kein super-duper Apfelentkerngerät hat, dann lasst ihn den Apfel erst in Ringe schneiden und drückt ihm danach einen kleinen Plätzchenausstecher in die Hand, damit er die Mitten ausstechen kann und Ihr nicht auf dem Kern rumkauen müsst.

Der Mitbewohner kann übrigens auch ein sehr kleiner Mitbewohner sein. Oder eine Mitbewohnerin. Mein Mitbewohner war zum Zeitpunkt der Entdeckung dieses Gerichtes etwa 3 Jahre alt.

Dann schichtet Ihr alles dachziegelartig in die Auflaufform: Brot, Apfelscheiben, Zwiebelringe, Käsescheiben. Und wieder: Brot, Apfelscheiben, Zwiebelringe, Käsescheiben. Und das macht Ihr, bis alles aufgebraucht oder die Auflaufform vollgefüllt ist.

Bis hierhin schon mal gut.
Jetzt noch die Gratinsoße, sonst ist’s ja viel zu trocken.

Dafür Schnittlauch in kleine Röllchen und Knoblauch noch viel kleiner schneiden.
Wenn Ihr für sowas keine Zeit habt, schaut mal in Euer Gefrierfach und guckt, ob Ihr sowas noch als TK-Variante vor sich hin schlummern habt.

Das Kind – falls vorhanden – kann den Becher Schlagsahne in den Topf kippen und ein Ei reinhauen.

Das ist auch der klare Vorteil eines Kindes gegenüber einem Haustier, finde ich.

Dann kommt der Parmesankäse mit in den Topf, der kleingeschnittene Schnittlauch und natürlich der noch kleiner geschnittenere Knoblauch und das Salz und der Pfeffer.
Kurz erwärmen (aber nicht kochen) und dann liebevoll über die Dachziegel gießen.

Cara würde jetzt bestimmt lächeln.

So für 15-20 Minuten in den Ofen schieben (220 Grad, mittlere Schiene), rausholen, kurz beäugen, tief Luft holen und mit – wie gesagt – der richtigen Portion Selbstbewusstsein auf dem Esstisch drapieren.
Wohl bekomm’s!

(Wenn Ihr – so wie ich – das ganze mal ohne tierisches Zeugs probieren wollt, ersetzt die Sahne, den Parmesan und den Scheibenkäse durch die veganen Varianten, die es bei Tegut oder Alnatura gibt und lasst das Ei einfach weg. Schmeckt genau so gut und macht genau so satt, versprochen.)