Wenn Ihr, wie Minne, gerade mal testweise unter die Veganer gegangen seid, diese Lebensweise schon vollständig verinnerlicht habt oder einfach mal was anderes probieren wollt als zerhackte Kadaver in blutrünstiger Tomatensoße zum Mittag, versucht es mit dieser Lasagne hier.

Lasagne ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt. Aber diese hier wird selbst von Kindern – und ich verwette meine linke Pohälfte darauf – geliebt und genossen und ich schwöre Euch, dass Ihr noch nicht mal schmeckt, wie sie gänzlich ohne Tier auskommt. Arschlecker, ernsthaft.

 

 

Für etwa vier Personen (oder zwei Schwangere) braucht Ihr für die Soße:

  • 100g Sojageschnetzelzes (also etwa eine halbe Packung von dem Alnaturazeug, das es bei dm, tegut und den anderen üblichen Verdächtigen käuflich und für überschaubares Geld zu erwerben gibt)
  • 200 ml Wasser
  • 4 Staudensellerie (so grüne Dinger, die man nachher eigentlich nicht mal schmeckt)
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Karotten
  • 4 EL (das sind die großen) Tomatenmark
  • 2 Dosen stückige Tomaten – am besten ungepimpt
  • 100 ml Rotwein, Traubensaft oder noch mal Wasser – was Ihr halt so da habt
  • 1 EL (auch die großen) Agavendicksaft oder Dattelsirup oder Ahornsirup oder irgendwas anderes, was sich fancy anhört, bisschen süß ist und das Gewissen aufmöbelt
  • Salz
  • Pfeffer
  • Paprikapulver edelsüß (gibt’s überhaupt anderes als „edelsüß“?)
  • Thymian
  • Rosmarin
  • Oregano
  • Die Kür: 2 Lorbeerblätter. Ist aber kein Muss.
  • Und natürlich: Lasagneplatten. Habt Ihr sicher noch irgendwo im Regal rumstehen und nie genommen, gell?

Okay. Hört sich viel aufwendiger an, als es ist. Keine Sorge. In achteinhalb Stunden habt Ihr‘s geschafft. 🙂 (War‘n Witz, is‘ klar, ne? Niemand hat ernsthaft achteinhalb Stunden Zeit, um in der Küche vor sich hinzuvegetieren.)

Also, los geht’s:

Sojaschnetzel in 200ml heißem Wasser einweichen. So ungefähr 10 Minuten.

Aber wir sind nicht untätig dabei, sondern zerhackstücken in dieser Zeit die Zwiebeln und den Knoblauch richtig schön klein, um sie kurz in Olivenöl anzudünsten.

Karotten und Sellerie ebenfalls klitzeklein schneiden oder im Mixer hacken und mit dazu geben. Sieht sehr gesund aus in diesem Status, aber lasst Euch davon nicht abschrecken.

 

 

Sojaschnetzel zufügen – eventuell restliches Wasser abgießen – und mitbraten. Is it love? Oh ja, das wird!

Tomatenmark und Agavendicksaft (oder Dattelsirup oder was auch immer) dazugeben, kurz braten, dann würzen. Am besten mit Salz und Pfeffer und Oregano und all den Zeug, das da oben steht. Wer mag, haut auch noch einen kleinen Löffel Zucker und etwas Gemüsebrühe mit dran.

Dann: Mit Rotwein, Traubensaft oder Wasser ablöschen und einkochen lassen.

Die zwei Dosen Tomaten öffnen. Stückige Tomaten dazugeben und 30 Minuten köcheln lassen. So ungefähr. Währenddessen wagen wir uns schon mal an die Béchamelsoße.

 

 

Dafür braucht Ihr:

  • 50 g Margarine
  • 50 g Mehl
  • 600 ml Kokosdrink (oder Sojamilch, Hafer-, Hanf-, Mandel-… was Euch im Supermarkt so anspringt, aber lasst die Kuhmilch für die Kälbchen stehen.)
  • Salz
  • Pfeffer
  • fancy Muskat

Und für obendrauf braucht Ihr noch eine Packung veganen Reibekäse.

Gut. Also: Margarine im Topf schmelzen. Mehl zufügen und kurz braten. Dann die Milch nach und nach und nach und nach zufügen und währenddessen rühren. Gewürze dazugeben und etwa 10 Minuten köcheln lassen. Wird langsam dickflüssig, seht Ihr das? Sehr gut.

Und jetzt kommt schon der lustigste Teil, bei dem ich mich immer am allermeisten fühle, als hätte ich alles im Griff:

Auflaufform von anno tobak aus der letzten Ecke des Schrankes rauskamen und die beiden Soßen, die Ihr jetzt habt, mit Nudelplatten schichten. Wichtig: Wir beginnen mit Soße und enden damit. Also: Erst rote Soße, dann weiße Soße, dann Lasagneplatten. Dann wieder: rot, weiß, Lasagneplatten und so weiter. Obendrauf streut Ihr noch veganen Käse. Wir haben nach einigen Reinfällen inzwischen den von Simply V hier – und der scheint mir bislang der angenehmste zu sein.

Backofen auf 220 Grad vorheizen und eine halbe Stunde garen.

Und dann – ach! HACH! Geil. Wirklich.