Als Minne mit drei Jahren in den ersten, großen Kindergarten wechselte, da zog sich mir am Abend davor das Herz zusammen: so schnell war die Zeit also vergangen. Mein süßer, kleiner Minne – der hübscheste Junge den ich ja gesehen hatte – würde fortan an fünf Tagen die Woche ohne uns frühstücken. Ich weiß nicht warum. Aber allein der Gedanke daran machte mich irgendwie betroffen.

Nicht, dass das Frühstück bei uns sonst wie in der Rama-Werbung ausgesehen hätte – bei Weitem nicht. (Siehe dazu Blogposting „Manchmal stehe ich auch einfach nur da„).
Aber so ganz ohne ein gemeinsames Ritual am Morgen?

Und am nächsten Tag stand er da vor der Tür des neuen Kindergartens – ich weiß es noch wie gestern – und ich hatte ihm mein liebstes, rot-kariertes Hemd angezogen und eine dunkle Jeans und ich hatte ihm die Haare gekämmt und ich sagte: „Wenn Du morgens Deine Brotdose öffnest, dann weißt Du, dass ich genau in diesem Moment an Dich denke, okay? Dann sitze ich wahrscheinlich auch gerade auf der Arbeit und mache meine eigene Brotdose auf. Und der Papa sitzt auch auf der Arbeit und er macht auch seine Brotdose auf. Und dann frühstücken wir einfach zusammen, ja? Alle gemeinsam, nur, dass wir uns nicht dabei sehen. Machen wir’s so?“

Und Minne nickte und ich fühlte mich besser.
Na, und so kam es, dass die #minneandbbotd (steht für „brotbox of the day“, in Anlehnung an den Hashtag #ootd) bei uns Einzug hielt.

Und sie blieb so lange, bis Minne den Städtischen Kindergarten wieder verließ: in seinem aktuellen Kindergarten gibt es jeden Morgen ein ausgiebiges Buffet, weswegen unsere Brotdosenkreationen nur noch selten spazieren geführt werden.

Und trotzdem könnt Ihr hier und heute – in einer Art „Living Document“ – eine Auswahl an früheren Brotboxmotiven sehen, die in unregelmäßigen Abständen durch weitere Fundstücke ergänzt werden.

Ich freue mich, wenn Sie Euch als Inspiration dienen.

 

Die Brotdose ist von Boon Baby und konnte seinerzeit bei Amazon bestellt werden. Das aktuelle Modell findet Ihr bei uns im Shöp.