Haltet Euch fest, wir kochen:
Parabelpommes mit Gemüsekonfetti!
Ja, ich gebe zu: Es sieht scheißegesund aus. Aber: Es schmeckt auch denjenigen, die bei McDonalds keinen Salat mit extra Dressing bestellen. Und das schwöre ich – denn eigentlich mag ich ja selbst kein Gemüse.
Ihr braucht:
- Ein knappes Kilogramm Kartoffeln
(Am besten ganz frische, deren zarte Schale problemlos mitgegessen werden kann, ohne dass sie Euch danach zwischen den Raffeln hängt – denn wir werden sie nicht schälen.) - Zwei, drei Knoblauchzehen
(Alleinerziehende nehmen die doppelte Menge.) - Zwei normal große Tomaten
(Oder – wer die zu wässrig findet – etwa 8 oder 10 kleine. Am fruchtigsten schmecken die teuren Dulcita-Tomaten vom Rewe.) - Zwei von diesen deformierten Zwiebeln
(Die heißen gebürtig übrigens Detleff-Björn, aber im Supermarkt steht – vermutlich aus Imagegründen – irgendwie sowas wie „Schalotten“ auf dem Namensschild.) - Eine Zitrone
(Biologisch-dynamisch und makrobiotisch, damit Ihr nicht in die Hölle kommt.) - Ein Päckchen Kresse
(Noch mehr Eindruck schindet die lilafarbene, aber die klassische grüne Kresse funktioniert natürlich auch wunderbar.) - So 300 oder 400 Gramm Raclette-Käse
(Oder irgendeinen sonstigen intensiven Stinke-Käse – oder einfach alles, was Ihr noch an Scheibenkäseresten da habt, sofern noch nicht lebendig geworden.) - Ein Glas Mixed Pickles
(Findet man ja sonst nie Verwendung für.) - Einen Teebeutel Fencheltee
(Die Spießer greifen zu Fenchelsaat.) - Papperlapapprikapulver edelsüss
(Und wie niedlich klingt bitte „edelsüß“?) - Olivenöl, Salz und Pfeffer
(London, Planet Erde, Universum.)
Ihr seht: Es braucht eigentlich nicht viel für sowas ähnliches wie die Weltherrschaft.
Okay, kann’s losgehen?
Also. Backofen vorheizen. Nicht nur, weil es professioneller aussieht, wenn man sowas gleich zu Beginn eines Rezeptes schreibt, sondern auch, damit Euch schön mollig warm wird in der Küche.
Auf 220 Grad Umluft – oder irgendein Symbol, das möglicherweise >>Umluft<< bedeuten könnte.
Kartoffeln einmal in der Hälfte durchschneiden und mit dem liebevoll kleingeschnittenen Knoblauch, dem Abrieb der Zitrone, 2 reichlichen Teelöffeln Paprikapulver und einem guten Schuss Olivenöl in einer Schale vermischen.
Ich weiß: sieht nicht so gut aus, aber das tut Paul Potts auch nicht und er singt trotzdem ungeheuer gut, also…
Dann die Kartoffeln mit der Schnittfläche nach oben in eine Auflaufform setzen, den Teebeutel mit den Fenchelkrümeln darüber verteilen und auf der untersten Schiene in Eurem Ofen so circa ’ne halbe Stunde backen.
Wer jetzt aber glaubt, er könne in dieser Zeit mal schnell eine Runde durchs Netz scrollen, der irrt!
Stattdessen schneidet Ihr bitte die Mixed Pickles klein und vermengt sie mit den ebenfalls liebevoll in Stückchen geschnittenen Tomaten und den Detleff-Björns.
(Nicht lachen, denn hier könnte auch Euer Name stehen!)
Damit sich der Kauf der biologisch-dynamischen und makrobiotischen Zitrone auch wirklich gelohnt hat, die geschundene, weil abgeriebene Hülle mit ein bisschen Wehmut im Herzen aufschneiden, Saft auspressen und zu Eurem Mixes-Pickles-mit-Tomaten-und-Schalotten-Salat dazugeben.
Umrühren, Salz und Pfeffer dran, dann klingelt schon die Eieruhr.
Merkt Ihr, wie Ihr in gerade in den Kocholymp aufsteigt?
Kartoffeln rausholen, mit viel Salz und Pfeffer würzen. Wirklich: Würzt reichlich.
Ich meine: Wenn wir uns schon nicht zum Bungeejumping trauen, dann lasst uns wenigstens hier mal was riskieren.
Direkt danach: Raclettekäse drauflegen und Euren Mixed-Pickles-Salat ganz obendrauf verteilen. Dieser Part macht mir persönlich ja am meisten Spaß.
Noch mal in den Ofen schieben; ab jetzt habt Ihr fünf bis zehn Minuten Zeit, um auf Toilette zu gehen und den Tisch zu decken ODER schonmal die Küche aufzuräumen.
Das Eieruhrstellen nicht vergessen, denn wenn’s zu schwarz wird, dann war die ganze Arbeit für die Tonne.
Wenn’s klingelt, die Auflaufform aus dem Ofen holen, theatralisch ein bisschen Deko-Kresse drüberstreuen und dann – wie von der Tarantel gestochen – ein lautes „ESSEN IS FERTIG, VERDAMMT NOCHMAL!“ durchs Haus brüllen.
Einfach, um ein bisschen unberechenbar zu sein. <3
Wohl bekomm’s!
Gerade eben ausprobiert und weggefuttert, hier kommt meine Bewertung.
PRO: Unkompliziert und SUPERlecker!
CONTRA: Es ist nix mehr über, was ich morgen nochmal aufwärmen könnte.
Dankeeeeeeeeee! LENI
Liebe Tessa. Das ist mit Abstand das witzigste Rezept das ich je gelesen habe. Made my day!! 😂😂😂
Wiiiieso entdecke ich dich jetzt erst ? Kämpfe mich schon seit Stunden durch deinen Blogg so gut ! 🤗 Wird auf jeden Fall nachgelockt danke ! Glg gönül
Was wäre ich ohne deine swipe-UP-stories?! Ganz großes Kino Tessa! Wusste eh noch nicht, was ich heute abend kochen soll. Hihi. Danke, das probiere ich auch mal aus! LG MIRI
Ich stelle fest: Funktioniert auch prima als Abendessen 👌 Danke und bitte mehr davon! Britt
Liebe Tessa, heute habe ich endlich auch die „Parabelpommes“ nachgekocht. Und auch dieses Rezept hat es umgehend in unsere Familienlieblinge-Box geschafft. Vielen Dank dafür! ps: Schon mal über ein Kochbuch nachgedacht? 🙂 Satte Grüße, Alina
Salve und Hallo!
Die Pommes mit viel Detlef-Björns gab es gestern. Statt der Mixed Pickels würde ich nächste mal allerdings frisches Gemüse nehmen. Dieser säuerliche Geschmack ist einfach nicht meins 😊 Aber die Kartoffeln mit dem Stinkekäse waren guuut.
Ajüü
Fritzi
Wunderbar leckeres Gericht, den Kindern hats tatsächlich geschmeckt obwohl diese Mixed Pickles äußerst merkwürdig im Glas aussah.
Wie ich dir schon über Instagram geschrieben habe, war es bei uns etwas trocken, hab aber nochmal nachgeschaut, hab alle zutaten außer den Käse genauso verwendet. Weiß also immer noch nicht, woran es lag. Nimmst du den Saft des Glases noch dazu?
Gibt es auf alle Fälle nächste Woche gleich nochmal! Danke für das tolle Rezept!